Mit Damian gefrühstückt, er ist dann etwas früher los. Als ich um 9:00 startete war der Wind fast weg und die Sonne lugte hervor. Nach 40′ bergab bemerkte ich, dass meine Gerätetasche offen ist und nach genauerem Hinschauen, dass mein Ladegerät fehlt. Was tun, ein neues ist hier sehr schwer zu bekommen und mein 2. fehlt schon einige Tage. Also Rucksack abgelegt und zurück. Glücklicherweise habe ich es nach 15 Minuten gefunden und fühlte mich deutlich wohler. Dann wanderte ich mal wieder stramm hoch und bin jetzt auf gemächlichem Abwärtsweg.
Auf diesem dann eine Begegnung mit einem Bullen. Ich saß auf einem dicken abgesägten Baumstamm und hatte vor Pause zu machen. Als ich mich umdrehte sah ich in die Augen eines jungen Bullen, der etwa 10 m entfernt langsam auf mich zu kam. Begleitet wurde er von einer jungen Kuh. Ich kletterte darauf hin langsam rückwärts über den Baumstamm und redete ihn beruhigend in Schwäbisch an. Er schaute nicht aggressiv aber auch nicht entspannt. Als wir uns so durch den Baumstamm getrennt gegenüber standen begann die Kuh im das Gesicht ab zu lecken. Ich angelte mir langsam meinen Stock der noch auf der anderen Seite lag, hängte mir vorsichtig den Rucksack über, während ich immer beruhigend weiter redete. Dann entfernte ich mich rückwärts ohne ihn aus dem Blickfeld zu lassen und kam so ungeschoren davon. Wieder auf dem Weg stand mir die nächste Kuh provokativ auf dem Weg und machte keine Anstalten den Weg frei zu geben. Früher hätte ich diese massiv verjagt. Heute habe ich einen Umweg über die Wiese gemacht.
Auf der Feitrizer Alm hatte ich vom Hirten ein Büchlein zum Lesen bekommen mit einem Almknigge. Diese Information hat mir hier geholfen.
Rudi wurde in den Kommentaren der Via-Alpina lobend erwähnt und so steuerte ich ihn auf der Eggeralm an. Als ich nach Übernachtung fragte war er nicht besonders freundlich. Später saß ich dann als einziger Gast in der Hütte, draußen schien die Sonne, es war aber kalt.
Irgend wann kamen dann die Gäste, regionale Größen, vom Bauleiter, über Almbesitzer bis zum Bürgermeister. Wir kamen ins Gespräch, einer war auch mein Jahrgang und es entwickelte sich eine lustige Gesprächsrunde. Für die Frauen war ich „Herr“ Ulrich. Rudi holte dann einige Fotoalben über seine Besteigung eines 5.000er in Venezuela und die Begehung des Karner Höhenweges im Winter bei minus 35°C. Es gab eine Runde nach der anderen und als dann um 24 Uhr begonnen wurde Karten zu spielen (Schnapser) vermutlich gaigeln habe ich mich ins Bett verzogen.
sehr schön Landschaft !:-)
war das der Bulle von Tölz oder einer mit Hörner ???
Grüße Willi
Einer mit abgesägten, oder noch nicht gewachsenen Hörnern und 4 Füßen. Ich habe mich nicht sehr wohl gefühlt.